Dezember 2015

Große Auszeichnung für das Gründungsmitglied von NOAH und jetzigen Schatzmeister Ernst-Ludwig Drayß

Ernst

Pressemeldungen Bergsträßer Anzeiger

Nahaufnahme:

Ernst-Ludwig Drayß

erhielt in Eriwan eine außergewöhnliche Auszeichnung

Dass dem Kuratorium Weltkulturdenkmal nicht nur das Kloster als Weltkulturdenkmal am Herzen liegt, zeigt die Geschichte der weltberühmten Ausstellung „Sevrugian – Bilder des Orients“. Diese Ausstellung wurde 2008 durch das Kuratorium initiiert, in renommierten Museen gezeigt und jetzt auch in Armeniens Hauptstadt Eriwan eröffnet. Im Rahmen des Festakts wurde Ernst-Ludwig Drayß eine besondere Auszeichnung zuteil. Der Bensheimer, der sich seit Jahren ehrenamtlich für Lorsch engagiert, wurde für seine besonderen Verdienste für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Armenien mit dem Certificate of Honor, dem Zertifikat der Ehre, bedacht.

 

TV-Sender berichteten

Zur Ausstellungseröffnung waren hochrangige Vertreter der iranischen Regierung in Eriwan anwesend. Auch Irans Ministerpräsident besuchte die Ausstellung. Mehrere TV-Stationen berichteten über das für Armenien und Iran bedeutende Ereignis.

Die „Schätze“ der Ausstellung waren in der Heidelberger Wohnung von Dr. Emanuel Sevrugian einst eher durch Zufall „entdeckt“ worden. Es handelt sich dabei um den Nachlass zweier weltbekannter armenischer Künstler, nämlich von Andre und Antoine Sevrugian.

Der gebürtige Armenier Antoine Sevrugian war im 19. Jahrhundert Hof-Fotograph am Hof des persischen Schahs und dokumentierte in dieser Funktion – als die Fotografie aufkam – das „alte Persien“. Die Bildplatten wurden weltberühmt und liegen heute im Smithonian Institut in den USA. Sein Sohn Andre illustrierte das „persische Königsbuch“ als Maler.

Einziger Deutscher

Unter dem Namen „Darvish“ wurde er mit seinen Gemälden über die persische und armenische Geschichte weltbekannt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wanderte er nach Deutschland aus. Der Nachlass der beiden wurde auf Initiative des Lorscher Kuratoriums Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch zu der Ausstellung „Sevrugian – Bilder des Orients“ zusammengefasst und 2009 im Museum der Weltkulturen in Frankfurt zu einem großen Erfolg.

Jetzt ging die Schau mit Hilfe des Vereines Noah – er fördert die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Armenien und Drayß arbeitet dort ehrenamtlich als Schatzmeister mit – als Dauerleihgabe nach Eriwan in das weltweit renommierte Handschriftenmuseum Matenadaran.

Die Würdigung, die neben dem anwesenden Nachkommen Dr. Emanuel Sevrugian, Ernst-Ludwig Drayß zuteil wurde, ist umso bedeutender, als der Bensheimer der erste Deutsche ist, der diese Auszeichnung vom Matenadaran erhält. red

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 22.12.2015

November 2015

Chorzwischentoene

Dieses Konzert kam mit Hilfe auch von NOAH zustande.
Bad Vilbeler Kammerorchester Chor zwischenTöne

Orte:

Bad-Vilbel-Heilsberg
Frankfurt Preungesheim

Pressemeldungen

Tigran Mansurian´s Requiem in der Bad Vilbeler Heilig-Geist-Kirche

 

Ein großer Abend steht uns bevor. Die HeiligGeist Kirche in Bad Vilbel Heilsberg füllt sich schon früh, ab halb sechs schon sind kaum noch gute Plätze zu haben. Ich drücke mich, ungünstig für meine Fotos, in die erste Reihe. Ein Pulk von fröhlichen Menschen umringt links hinter mir einen freundlich lächelnden älteren Mann. Es ist Tigran Mansurian, der armenische Komponist des Requiems, das wir heute abend hören wollen, in jedem Fall eine Premiere für unsere Kirche, wenn nicht für Hessen oder Deutschland gar. Langsam kehrt Ruhe ein und nun beginnt das Bad Vilbeler Kammorchester.

 

Arvo Pärt´s „Orient und Occident“ gibt einen konzentrierten Auftakt. Der strahlende Klaus Albert Bauer am Pult läßt uns die Stimmung und den Gestus des Vorabends zum Ewigkeitssonntag spüren. Der Einstieg in das Werk des in Estland geborenen Komponisten wirkt fast bedrohlich, doch durch den trüben Nebel der Streicher hindurch macht sich bald pure tonale Schönheit breit.

Und das steigert sich wirkungsvoll mit Haydn´s „7 letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“. Denn trotz der tiefgreifenden Dramatik des Stücks geht die Spielfreude von Bauer und seinem Orchester schnell auf das gebannt lauschende Publikum über.

 

Und dann ist der Chor dran. Herbert Helfrich´s „zwischenTöne“ füllen die Kirche derart zart mit den Klängen eines „Kyrie“ aus der Messe Es-Dur von Josef Rheinberger, daß ich unwillkürlich die Augen schließe. Froh daß ich hier bin, dabei, heute Abend. Und einen ersten Eindruck davon, wie gut die beiden Bad Vilbler Ensembles zusammenarbeiten und -wirken, bekommen wir dann vor der Pause mit dem „Dona nobis pacem“ vom lettischen Komponisten Peteris Vasks. Chor und Orchester intonieren weihevolle Klarheit.

 

Und nach der Pause ergreift spontan und locker Bürgermeister Dr. Stöhr das Wort von der Kanzel, umringt von den Chorsängern, als wolle er auch mit einstimmen. Und er spricht uns allen aus der Seele, als er betont, welche Ehre uns Tigran Mansurian erweist, für diese Aufführung den weiten Weg von Armenien genommen zu haben. Und mit Recht lobt er und bedankt sich für die konstante Musikalische Qualität der Konzerte in dieser Gemeinde, die unsere Kirche manchmal zu einem „Opernhaus“ werden lassen…

 

Doch nun beginnt das Requiem. Es mahnt vom ersten Ton an, den millionenfach gewaltsamen Tod der Armenier im ersten Weltkrieg niemals zu vergessen, und das Andenken an diesen durch die damalige türkische Regierung geplanten und durchgeführten Völkermord und seine verheerenden Folgen für Armenien und die ganze Region hochzuhalten. Schnell, aber zurückhaltend verbinden sich Streicher und Chor zu einer Modernität im Klang, die sich nie aufdrängt. Und sie erinnert alle daran, wie aktuell das Thema von Vertreibung, Tod und Flucht gerade in diesen Tagen bleibt. Aber trotz einer szenisch, ja filmischen Dramatik ruht diese Musik in sich, eindringlich mahnend, harmonisch, abendländisch und im besten Sinne christlich.

 

Weil sie das Angebot einer Läuterung in sich birgt, die in ihren leisen Tönen eher an Vergebung erinnert, denn an Hass oder Vergeltung. Am Ende dann hat der Chor das letzte Wort. Und er schließt gleichsam mit einem Segen. Dieses Ende des Requiems läßt uns alle einen Moment sprachlos verharren; – bis ein riesiger Applaus losbricht, der alle ehrt, die hier so großartig zusammen musiziert haben. Ein großer Abend sollte es werden, – ein noch größerer wurde es, zumindest ist der Platz in unser aller Herzen für Armenien noch ein bißchen größer geworden. Und die Erinnerung bleibt an ein tief bewegendes Konzert.

 

Dr. York Fanger

November 2015

6. November 2015 – Mitgliedervollversammlung –
Ein Pressebericht aus dem Bergsträßer Anzeiger – geschrieben von Norbert Weinbach

Freunde Armeniens erinnern an viele Aktionen

© Weinbach

Lorsch. Die Arche von Noah, der wegen der Sintflut einst alle Tiere in seinem Schiff versammelte, ist auf dem Plakat des Fördervereins „Noah“ abgebildet. Das Motto dazu lautet: „Kommen Sie mit an Bord“. Gegründet wurde der Verein, der sich hauptsächlich um Projekte um Jugendliche und Künstler in Armenien kümmert, vor elf Jahren.

Gastfreundschaft kennengelernt

Der Lorscher Ernst-Ludwig Drayß, Petra Schaberger und Thomas Klinger aus Heppenheim gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Sie hatten gemeinsam mit Drayß, der bereits die Partnerschaft des Kuratoriums Weltkulturdenkmal zwischen dem Kloster Lorsch und Kloster Geghard in Armenien initiiert hatte, Armenien besucht. Dort bewunderten sie die alte christliche Kultur, stellten aber auch große Unterschiede zwischen der eher armen Landbevölkerung und dem Standard in der Hauptstadt Eriwan fest. Sie hatten auch die Gastfreundlichkeit der Menschen kennengelernt, wie sich jetzt bei einem von Dr. Werner Rieß vorgeführten Reisefilm aus dem Jahre 2015 im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Back- und Brauhaus Drayß zeigte. Infolge der nachhaltigen Eindrücke entschlossen sich einige Freunde im Jahr 2004, den Förderverein NOAH zu gründen. Basis war die bereits bestehende Partnerschaft mit dem armenischen Kloster Geghard.

Wie der seit einem Jahr amtierende Vorsitzende Dr. Gevorg Hayrapetyan (Schriesheim) jetzt in seinem Rechenschaftsbericht aufzählte, wurden im Laufe der vergangenen Jahre viele Aktionen unterstützt, etwa die Dauerleihgabe der weltberühmten Ausstellung „Sevrugian – Bilder des Orients“ an das Handschriftenmuseum Matenadaran in Armenien, die kulturelle Ausbildung armenischer Jugendlicher an den Jugendzentren Nork, Arabkir in Eriwan und Artik, die Hilfe für armenische Musikstudenten in Deutschland, Tourneen armenischer Chöre (Geghard, Luys) in Deutschland sowie Veranstaltungen und Konzerte, um die armenische Kultur einem breiten Publikum bekannt zu machen.

Sponsoring für Lorscher Hymne

Geleistet wurde auch Hilfe beim Aufbau einer Zivilgesellschaft durch ein geplantes Mentorprogramm, unterstützt ein Auftritt des Geghard-Chors im Rahmen der Salzburger Festspiele. Unterstützt wurde die „Armenische Studenteninitiative“ in Heidelberg durch ein Symposium zum Thema Völkermord aus Anlass des 100. Gedenktages des Völkermords an den Armeniern. Mitgeholfen wurde beim Aufbau der „Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg“. Es gab ein Sponsoring für die Erstellung der CD der „Lorscher Hymne“ des armenischen Komponisten Robert Amirkhanyan.

Noah organisiert auch regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und Fahrten. Ermöglicht wird das, weil der Initiator Ernst-Ludwig Drayß zwischenzeitlich ein Büro in Eriwan hat und als „Chairman“ die Verlagerung der staatlichen Renten im Rahmen einer Rentenreform überwacht.

Dr. Gevorg Hayrapetyan bedankte sich bei allen Aktiven für ihr Engagement. Sein besonderes Lob galt Ernst-Ludwig Drayß als Motor der Aktivitäten. „Man sollte ihn Drayßyan nennen.“

63 Mitglieder in ganz Deutschland

Ernst-Ludwig Drayß berichtete als Schatzmeister des Vereins von den verschiedenen Einnahmen – Mitgliedsbeiträge und Spenden – und von den Ausgaben. Er sprach von einem ausgeglichenen Haushalt. Der Verein habe – deutschlandweit – derzeit 63 Mitglieder, informierte er.

Zu diesen Mitgliedern gehört auch Dr. Emanuel Sevrugian, Enkel und Sohn der beiden weltbekannten Künstler Sevrugian. Kassenprüfer Hans-Joachim Lulay bescheinigte eine einwandfreie Kassenführung. Auf Antrag von Stadträtin Anne Metz-Denefleh wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

Einstimmig erfolgten auch die Teilwahlen für den Vorstand des Vereins. Ernst-Ludwig Drayß wurde wieder Schatzmeister und Bela Konrad Schriftführer. Erneut wurde Hans-Joachim Lulay zum Kassenprüfer gewählt.

Milder Cognac aus Armenien

Neu im Vorstand sind jetzt zwei Beisitzer. Es handelt sich um Karina Krmoian (Heidelberg) und Christian Drayß aus Lorsch. Die Teilnehmer der Versammlung kosteten auch kleine armenische Köstlichkeiten und probierten den milden Cognac Ararat aus Armenien. ml

© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 09.11.2015

Beim Förderverein übernehmen Ernst-Ludwig Drayß, Karina Krmoian, Dr. Gevorg Hayrapetyan, Bela Konrad und Christian Drayß Verantwortung.

Juli / August 2015

Noah ermöglicht vielbeachtete Ausstellung in Eriwan

Die Ausstellung „Sevrugian – Bilder des Orients“, welche die weltbekannten Werke der Künstler Antoin Khnan Sevrugian (Fotografien) und Andre „Darvish“ Sevrugian (Gemälde) enthält und vor einiger Zeit im „Museum der Weltkulturen“ in Frankfurt gezeigt wurde , wurde jetzt nach dem Willen von Dr. Emanuel Sevrugian dem Handschriftenmuseum „Matenadaran“ in Eriwan als „Dauerleihgabe“ übergeben. Ermöglicht hat dies die finanzielle Unterstützung des Vereins „Noah – Verein zur Förderung der kulturellen Beziehungen zwischen Armenien und Deutschland“

Da sich sowohl Fotografien als auch Gemälde vor allem mit Motiven des alten Persien beschäftigen, wird die Ausstellung demnächst im Mittelpunkt beim Besuch des iranischen Präsidenten in Eriwan stehen. Anlässlich des Besuches wird der iranische Staatspräsident die Ausstellung im September besuchen. Die offizielle Ausstellungseröffnung für das breite Publikum wird im November sein.

22. April 2015

Gedenkkonzert- Der Himmel zwischen Ost und West

22. April 2015

KonzertAprilGurgen KonzertApril

Am 24. April jährt sich zum 100. Mal der Genozid an den Armeniern während des Osmanischen Reiches. So luden am 20. April in Heppenheim, unser Verein NOAH und die Stiftung Weltkulturerbe Kloster Lorsch zum Konzert mit den armenischen Künstlern, dem Bariton Gurgen Baveyan und der Pianistin Diana Sahakyan. Das Konzert stand unter dem Motto – Der Himmel zwischen Ost und West. Der Abend wurde ein großer Erfolg.

Pressestimme Bergsträßer Anzeiger v. 25.04.2015

Pressestimme
vom Bergsträßer Anzeiger vom 25. 04.2015

Von Thomas Tritsch

Bergstrasse. Langer Applaus nach einem außerordentlichen Konzertabend mit zwei grandiosen jungen Künstlern: Der Bariton Gurgen Baveyan und die Pianistin Diana Sahakyan haben in Heppenheim mit einem fein komponierten und hochklassig interpretierten Repertoire das Publikum begeistert. Die beiden Musiker boten unter anderem anspruchsvolle Werke von Chopin und Rachmaninov sowie traditionelle Lieder aus ihrer armenischen Heimat.

Zum wiederholten Mal hatte es die Stiftung Unesco-Weltkulturdenkmal fertig gebracht, aufstrebende junge Künstler aus dem Kaukasusstaat an die Bergstraße zu holen.

Durch die gute und langjährige Partnerschaft zwischen den Weltkulturerbestätten Kloster Lorsch und Kloster Geghard sowie etliche persönliche Kontakte sind auch die kulturelleren Beziehungen gewachsen.

Nach dem Konzert gab Stiftungsvorstand Dr. Norbert Bräuer seiner Hoffnung auf ein weiteres Konzert Ausdruck. Bräuer dankte Ernst-Ludwig Drayß, Vorsitzender der Stifterversammlung, der das Gastspiel durch seine guten Drähte nach Armenien ermöglicht und organisiert hatte. „Der Termin ist kein Zufall“ so Drayß in der „Blauen Grotte“ des „Halben Monds“. In diesen Tagen jährt sich das Massaker des Osmanischen Reichs an den Armeniern zum 100. Mal. Das Konzert mit dem Titel „Der Himmel zwischen Ost und West“ sollte an den Genozid erinnern und als Zeichen für Frieden und Versöhnung klingen.

Expressive Schönheit

Gurgen Baveyans Gesang vereint kraftvolle Dynamik, eindrucksvolle Perfektion und expressive Schönheit. Der Bariton überzeugte mit stilistischer Flexibilität und enormer stimmlicher Bandbreite. In Heppenheim begeisterte Baveyan darüber hinaus mit einer hohen Souveränität des persönlichen Ausdrucks, die bei Werken wie Brahms „Wie bist du meine Königin“ und Pierrot’s Tanzlied („Mein Sehnen, mein Wähnen“) aus Erich W. Korngolds im spätromantischen Stil komponierten Oper „Die tote Stadt“. Die schwärmerisch-melancholische Bariton-Arie offenbarte nicht nur künstlerische Klasse, sondern auch die satte Akustik des Kellergewölbes, in dem auch feinste klangliche Nuancen vernehmbar sind. Leider auch die knarzende Klavierbank, die den Hörgenuss während der (nicht wenigen) leisen Passagen etwas schmälerte.

Virtuoses Können

Am virtuosen Können von Diana Sahakyan kann aber kein Möbelstück der Welt rütteln. Die Pianistin spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr und schloss in ihrer Heimat bereits im Alter von 16 Jahren die Musikschule ab. Das vielversprechende junge Talent setzte 2004 ihr Studium am Staatlichen Konservatorium Komitas in Eriwan fort. Diana Sahakyan (Jahrgang 1987) nahm an vielen Wettbewerben, internationalen Meisterkursen und Konzerten teil und war unter anderem Preisträgerin beim Klavierwettbewerb für junge Pianisten „Flame“ im Jahr 2005. Seit sechs Jahren ist sie als diplomierte Konzertpianistin unterwegs und studiert außerdem an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Neben ihrer solistischen Tätigkeit engagiert sich Diana Sahakyan auch in der Kammermusik. In Heppenheim begeisterte sie mit drei Soli von Chopin, mit denen sie 2014 auch beim Internationalen Klaviersommer in Cochem das Publikum betörte. Die Pianistin verschmolz förmlich mit dem Klavier und brachte den Charme, die Dramatik und tiefe Komplexität der Stücke brillant auf den Punkt. Technisch sauber und mit einer fulminanten, dabei leichtfüßigen Wiedergabe erklang Rachmaninovs effektvolle Etüde Nr. 3 (Allegro molto) aus den „Études-Tableaux op. 39“. Auf zwei weitere im Programm angekündigte Werke des Komponisten verzichtete Sahakyan, weil im „Halben Mond“ leider kein Flügel zur Verfügung stand, der den Werken die nötigen klanglichen Feinheiten geboten hätte.

Gurgen Baveyan zählt ab der Spielzeit 2014/15 zum Opernstudio der Oper Frankfurt. Nach seiner Zeit an der Armenischen Nationaloper in Yerevan, wo er sein Bachelorstudium abschloss, absolviert er sein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Zu seinen Auszeichnungen zählen unter anderen der „Jahrespreis für Junge Sänger“ des armenischen Präsidenten und ein Sieg beim Internationalen Bariton-Wettbewerb „Pavel Lisitsian“ in Moskau. Im Januar 2014 hatte Baveyan die von Robert Amirkhanyan komponierte „Lorscher Hymne“ präsentiert. Auch dieses Mal hatte Baveyan zwei Titel des populären armenischen Musikers mitgebracht, dessen Texte und Melodien eine große Spannweite an emotionalen Nuancen und patriotischen Gefühlen spiegeln. Mit einem ungemein schön timbrierten und sonoren, sehr impulsiv und markant eingesetztem Bariton verzauberte Baveyan auch das Stück „Tu, ca nun chiagne?“ des neapolitanischen Komponisten Ernesto de Curtis.

Mitreißend auch die Arie des Onegin aus „Eugene Onegin“ (Tschaikowski) und Mozarts berühmtes Bassbariton-Solo aus der „Hochzeit des Figaro“ – das finale Sahnehäubchen eines harmonischen wie facettenreichen Konzerts für Stimme und Piano, das dann doch noch mit einer a cappella vorgetragenen Hommage an Armenien abgerundet wurde. Gurgen Baveyan intonierte das Volkslied voller Wärme, Pathos und Hingebung. Lauter Beifall in Heppenheim.

© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 25.04.2015

17.-22. April 2015

Konzerte mit dem
„Chor des Klosters Geghard“ aus Armenien

ZUM  100. JAHRESTAG
DES VÖLKERMORDS AN DEN ARMENIERN

 

 

SAM_7000msh

Tourdaten

STUTTGART, 17. April 15, 19.15 Uhr
Evangelische Kirche Bad Cannstatt
Martin-Luther-Straße 54
70372 Stuttgart

HANAU, 18. April 15, 19.15 Uhr
Wallonisch-Niederländische Kirche
Französische Allee 12
63450 Hanau

NEUWIED, 19. April 15, 17.30 Uhr
St. Matthiaskirche
Heddesdorfer Straße 10
56564 Neuwied

KÖLN, 20. April 15, 19.30 Uhr
Altenberger Hof (Bürgerzentrum Nippes)
Mauenheimer Str. 92
50733 Köln

BERLIN, 22. April 15, 19.15 Uhr
Heilig-Kreuz-Kirche
Zossener Str. 65
10961 Berlin

MÜNCHEN, 24. April 15, 19.00 Uhr
Katholische St. Anna Pfarrkirche
St.-Anna-Platz 5
80538 München

Wien, 27. April, 19 Uhr
Stift St. Peter
Rupertusplatz 5
1170 Wien